Die Beflammung ist ein Verfahren zur Lackierung bestimmter Oberflächen, z. B. von Fahrzeugen. Dabei wird ein Brenner verwendet, der eine Flamme erzeugt, welche eine bessere Haftung der aufgetragenen Beschichtung ermöglicht.
Wie funktioniert die Beflammung?
Der zum Beflammen verwendete Brenner erzeugt eine Gasflamme mit Sauerstoffüberschuss, die für kurze Zeit auf das zu behandelnde Material gerichtet wird. Durch diese Behandlung wird die molekulare Verbindung aufgebrochen und die in der Flamme vorhandenen aktiven Ionen können an der Oberfläche gebunden werden.
Die ursprünglich apolare Oberfläche wird dann polar, was die Benetzbarkeit des Unterlage verbessert. Diese Besonderheit sorgt für eine bessere Haftung der Beschichtung: Farbe, Kleber, Tinte, Lack usw. Bei diesem Verfahren ist nicht die thermische Einwirkung der Flamme gefragt, sondern ihre chemische Wirkung.
Die Wahl des Brenners ist entscheidend, um das Verhältnis des Luft-/Gasgemisches sehr genau einstellen zu können, damit ein optimaler Sauerstoffüberschuss erzeugt werden kann.
Die Eigenschaften der Flamme
Ziel ist es, eine ganz andere Flamme zu erzeugen als mit einem Lötkolben, der zu heiß und zu konzentriert agiert. Es muss ein spezieller runder oder dreieckiger Brenner mit Propan oder Butan verwendet werden.
Die von diesem Brenner erzeugte Flamme ist das Ergebnis des Gemischs aus Luft und dem verwendeten Brennstoff. Der zentrale Kegel – primär genannt – sollte hellblau sein, während der äußere Kegel – sekundär genannt – von matterem Blau ist. Der zentrale Teil ist der heißeste; er erreicht eine Temperatur von 1.800°C.
Wo wird Beflammung angewandt?
Die Beflammung kann für viele Zwecke eingesetzt werden, von sehr kleinen Objekten wie einer Parfümflasche bis hin zu großen Flächen im Baugewerbe oder bei Karosseriearbeiten.
Die bekannteste Anwendung des Beflammens ist die Lackierung von Autos und Fahrzeugen aller Art. Es wird auch für sämtliche Automobilteile verwendet. Sie kann auf Kunststoffoberflächen in der Karosserie aufgetragen werden, insbesondere auf Materialien, auf denen der Lack nur schwer haftet. Durch die chemische Wirkung der Beflammung öffnen sich die Kunststoffteile der Fahrzeuge und setzen bestimmte Lösungsmittel frei.
Das Beflammen wird auch zum Entfetten und Aktivieren von Metallteilen vor dem Verkleben von Etiketten verwendet. Es wird auch zum Drucken oder Malen im Bauwesen verwendet.
Auch in der Glas- und Keramikmalerei wird häufig geflammt. Die Oberfläche wird vor dem Anstrich oder anderen Verputzarbeiten vorbereitet. Sie ist dann perfekt haftend und bereit für eine erste Schicht mit einer Grundierung oder einem Lack, bevor die Deckschicht aufgetragen wird.
Die Hersteller von Flaschen und Flakons, zum Beispiel in der Parfümindustrie, nutzen die Beflammung, um ihre Produkte zu dekorieren.
Die Umsetzung der Beflammung
Zur Beflammung müssen verschiedene Parameter in Bezug zu den zu behandelnden Teilen eingestellt werden: Abstand zwischen dem Stück und der Flamme, Anzahl der Durchgänge, Geschwindigkeit des Stücks unter der Flamme, Art des Gases (Luft/Propan oder Luft/Methan) sowie die Temperatureinstellung.
Da das Prinzip darin besteht, die Molekülketten aufzubrechen und polare funktionelle Gruppen hinzuzufügen, muss die Oberfläche schnell behandelt werden. Der Brenner muss an die zu behandelnde Oberfläche angepasst werden, um eine gleichmäßige Wirkung zu erzielen. Der Durchgang ist schnell und jedes Teil bleibt weniger als eine Sekunde in Kontakt mit der Flamme.
Die Wirksamkeit der Beflammung liegt bei einer halben bis zu einer Stunde, was bedeutet, dass man schnell arbeiten muss, um den Prozess rechtzeitig abzuschließen.